58. Engadin Ski Marathon

Stockbrüche für proNodic Team im Engadin

Die Jungen machten es vor

Den Vorjahreserfolg konnte der Elmer Yanick Bässler nicht wiederholen, doch sein 6. Schlussrang zeigte seine gute Form. Im Feld der sechzig U18-Läufer fehlten ihm am Schluss knapp zwei Minuten für das oberste Treppchen. In Pontresina lag er noch an 2. Stelle, doch nach dem Flugplatz war die Luft etwas draussen und er verlor im grossen Feld noch etwas an Terrain. Immerhin reichte seine Zeit von 1:41.09 Std. Over all zum 88. Rang. Sein etwas älterer Teamkollege Silvan Durrer (Einsiedeln) lief in seinem ersten Engadiner sehr regelmässig und war bei den U20 stets unter den ersten Sechs, was auch am Ziel diesen Schlussrang gab. Mit 1:37.06 Std belegt er insgesamt Rang 46. Eine Sekunde und zwei Ränge hinter ihm ist Mario Bässler (Elm) trotz einem Stockbruch rangiert. Bei seiner ersten Teilnahme wurde er von den harten letzten 2 Kilometer überrascht und verlor an die 10 Ränge. Das wird er ihm im nächsten Jahr nicht mehr passieren. Viel Pech hatte sein älterer Bruder Severin, der infolge zweier Stockbrüche den Kontakt zur Spitzengruppe verlor. In Celerina lag er nach dem ersten Bruch an 175. Stelle und kämpfte sich bis Pontresina an 95. und bei La Punt an 50. Stelle zurück. Der zweite Bruch allerdings war dann doch zu viel. Seine Zeit von 1:39.21 bedeutete den 66. Schlussrang. Ebenfalls mit einem Stockbruch arg zurückgeworfen wurde der Unteribriger Daniel Grätzer (148. Rang), der in Celerina noch an 4. Stelle lag und keinen richtigen Ersatz mehr bekam. Auf eigene Faust, doch nicht minder erfolgreiche waren zwei weitere von proNordic geförderten Athleten. Malia Elmer aus Elm mit 1:49.10 belegte den schönen 20. Rang und Ricky Steinauer war mit 1:37.02 und dem 32. Rang sehr erfolgreich. 

Dave Brotzer wachste schnelle Skis

Zweifellos profitierten die proNodic Läufer von sehr gutem Material. Temperaturen um Null Grad mit wenig Neuschnee auf der harten Unterlage erforderten Wissen. Die Wachsmischung sowie die Struktur im Belag war richtig gewählt. Der Märchler Wachsexperte Dave Brotzer konnte aus seinem reichen Erfahrungsschatz von 10 Tour de Ski und diversen Weltcupanlässen für ein finnisches Produkt zehren. Tags zuvor wurden bei der Olympiaschanze und nach dem Flugplatz bei Bever umfangreiche Ski-Test durchgeführt. Für die 6 Rennskis benötigte Brotzer 4 Stunden für den letzten Schliff. Er war froh für rund 70 Volksläufer deren Skis schon während der Woche vorbereitet zu haben. 

Lieber ein Volkslauf als Weltcupstart

Mit rund 13’000 Startenden zählt der 58. Engadiner zur weltweit zweitgrössten Langlaufveranstaltung, jedoch nicht zum Weltcup. Längst ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für das Oberengadin, brauchte die Durchführung in diesem Jahr enormen Aufwand. Dank der genügend dicken Eisschicht konnte eine Loipe über die Seen hergestellt werden. Am Start war beinahe die gesamte Schweizer Langlaufelite. Allerdings fanden am gleichen Wochenende die traditionsreichen norwegischen Rennen am Holmenkolmen mit dem 50er statt. Kein einziger Schweizer war gemeldet! Das ist ungefähr so zu verstehen, wie wenn an den Skirennen in Kitzbühl Swiss-Ski nicht teilnehmen würde und deren Athleten lieber an der Volksabfahrt auf Parsenn sich messen. Ein weiteres schlechtes Zeichen für den nordischen Skisport nach dem Desaster an der WM in Planica. Hier sind die neuen Langlauf-Verantwortlichen nun definitiv gefordert, will die Schweiz nicht völlig in die internationale Bedeutungslosigkeit sinken. 

Dave Brotzer beim Wachsen der Athleten-Skis

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